· 

EM-Bronze für Luisa Braaf

Es ist schon lange her, dass eine Rheinländerin für deutsche Nationalmannschaft bei der Jugend-Europameisterschaft im Trampolinturnen nominiert war. Und dieses Jahr war es soweit. Luisa Braaf vom TV 05 Unterbach durfte Deutschland bei der Jugend-EM in Sotschi, Russland vertreten. Letzter großer Wettkampf lag ca. 1,5 Jahre zurück, wo Luisa bei der Jugend-WM in Tokio eine hervorragende Leistung unter anderem mit Finalteilnahme im Synchronturnen hatte. Der Weg bis zur Nominierung für die Jugend-EM war nach einer Fußverletzung mehr als steinig. Auch die Entsendung nach Russland stand bis zum Schluss wegen der Corona-Pandemie auf der Kippe. Dank des hervorragenden Hygienekonzepts vom DTB sowie dem persönlichen Einsatz der neuen Team-Chefin "Katarina Prokesova" konnte die Reise nach Sotschi stattfinden. 

 

Die Einzel-Qualifikation für Luisa verlief leider nicht so optimal. Nach einer guten Pflichtübung brach sie Ihre Übung in der Kür ab, sodass sie den angepeilten Halbfinalplatz nicht erreichte. Viel Zeit zum Trauern blieb Luisa nicht, weil sie mit der Mannschaft – Maya Möller, Aurelia Eislöffel und Luka Frey – als Drittplatzierte ins Finale einzog. Dieses Finale wird Luisa sehr lange nicht vergessen. Die Mannschaften aus Russland und Belarus haben die ersten zwei Plätze untereinander ausgespielt. Der Kampf um die Bronzemedaille lieferten die Mannschaften aus Deutschland, der Türkei und Georgien. Bis zum Auftritt von Luisa, als letzte Starterin im Finale, lag die deutsche Mannschaft auf dem vierten Platz. Luisa müsste mindestens 49,5 Punkte turnen, um noch an der Türkei vorbeizuziehen. Auf der Tribüne fieberte die gesamte deutsche Delegation mit. Alle zählten jedes geturnte Element, bis Luisa sicher nach der Landung stand. Die nächsten Sekunden kamen allen sehr lang vor, bis die Tafel den Wert 50,025 anzeigte. Der Jubel war riesengroß. Die Mädels fielen sich in die Arme und es flossen die Freudentränen. Endlich war es soweit: eine Medaille für Luisa bei einem Großereignis. 

 

Insgesamt verlief die Europameisterschaft für Deutschland sehr erfolgreich: Die Mannschaft kam mit insgesamt fünf Bronzemedaillen wieder nach Hause. Obwohl man Corona-bedingt nicht viel vom Sotschi sehen konnte, hat man die olympische Atmosphäre sehr wohl gespürt. Denn die Wettkampfstätte war die berühmte Eisberg-Halle und das Hotel befand sich im olympischen Park. Für die gesamte deutsche Delegation war dies eine ordentliche Motivationsspritze für die nächsten großen Ziele, wie die (Jugend-)WM in Baku, die noch in diesem Jahr stattfinden sollte. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0